Strategie

30.04.2024 – Lesedauer des Artikels: x Minuten

Neue Auszubildende finden

Aber bitte mit Strategie

»In meiner Jugend hat man sich die Gelben Seiten geschnappt und allen Unternehmen eine Bewerbung geschrieben oder man bekam zum Beispiel von der IHK die Adressen der Ausbildungsbetriebe in der Region. 
Heute muss ich mich um die angehenden Azubis bewerben, die kommen ja nicht mehr automatisch! Und dann ist mir diese sogenannte Gen-Z auch irgendwie fremd, die ticken ganz anders wie ich oder meine Kollegen. Wo und wie muss ich Marketing machen, um meine Ausbildungsplätze zu besetzen?«

Persona Marketingleitung Pro

Rolf Bartels, Marketingleitung

Die Rekrutierung von Auszubildenden ist für jedes mittelständische Unternehmen eine Herausforderung, die eine kluge und strategische Herangehensweise erfordert, um die Unternehmenszukunft zu sichern und zuverlässige Mitarbeitende zu gewinnen. Die Anforderungen sind vielfältig, von begrenzten Ressourcen bis hin zu einem Mangel an Bekanntheit oder das Verständnis jüngerer Generationen, wie die Gen-Z.

Keine Sorge! 
Mit dem Erkennen der Sachlage, einer klugen Strategie und gezielten Maßnahmen können Sie Ihre Chancen auf erfolgreiche Rekrutierung erheblich verbessern.

Bestandsaufnahme

Wenn ich mit meiner Werbeagentur aus Osnabrück beauftragt werde, eine Kampagne für das Finden neuer Auszubildenden zu entwerfen – kann ich häufig schon vor Beginn sagen, wie das ganze ablaufen wird: Im besten Fall schaffen wir es gemeinsam mit der Marketing- und der Personalabteilung (Marketing und vor allem Recruiting ist immer Teamarbeit) einige junge Menschen zu begeistern. Aber wenn die Bewerber*innen einen Blick auf die sozialen Medien oder die Webseite werfen, ist die erste Euphorie meist verflogen und wir schaffen es nicht mal eine Handvoll Schüler*innen zum Bewerbungsgespräch einzuladen. Und dann kommt das Bewerbungsgespräch, aber das ist nochmal ein Thema für einen anderen Artikel.

Bei den meisten mittelständischen Unternehmen ist es bereits angekommen, dass sich der Arbeitsmarkt verändert hat.

Wir müssen uns bei den Bewerbenden bewerben!

Leider beachten die wenigsten dies für ihre Karrierestrategie. Einige haben das schon für zukünftige Mitarbeitende realisiert und umgesetzt, aber viele eben noch nicht für den Bereich der Auszubildenden oder Praktikant*innen.

Häufig werde ich mit ähnlichen Problemen konfrontiert:

Begrenzte Bekanntheit

Viele mittelständische Unternehmen haben nicht die gleiche Markenbekanntheit wie große Unternehmen und hier meine ich noch nicht mal zwingend die großen Konzerne. Dadurch können sie für potenzielle Bewerber*innen weniger attraktiv erscheinen, die eher dazu neigen, sich bei bekannteren Unternehmen zu bewerben.

Fehlende Ressourcen für die Rekrutierung

Wir kämpfen alle um qualifizierte Arbeitskräfte. Große, kleine Unternehmen und Konzerne. Je größer die Unternehmen desto umfangreichere Ressourcen für die Rekrutierung können diese Unternehmen aufbringen und sie können attraktivere Gehälter, Benefits und Entwicklungsmöglichkeiten bieten.

Kleinere Unternehmen verfügen möglicherweise nicht über die gleichen finanziellen Mittel oder das Personal, um eine umfangreiche Rekrutierungskampagne durchzuführen oder dafür spezialisierte Teams einzusetzen. Natürlich kann es auch eine Frage der Priorität sein.

Unklare Karriereperspektiven

Ein weiteres Problem kann darin bestehen, dass mittelständische Unternehmen möglicherweise nicht klar kommunizieren, welche Karrieremöglichkeiten und Entwicklungschancen sie bieten können. Dies kann potenzielle Bewerber*innen abschrecken, die nach langfristigen Perspektiven suchen. Gerade für die Generation-Z ist das Thema Sicherheit einer der Grundwerte. Hier wird ganz klar der Karrierebereich auf der unternehmenseigenen Webseite vernachlässigt.

Fachkräftemangel

In einigen Branchen und Regionen herrscht ein allgemeiner Mangel an Fachkräften, was es für Unternehmen schwieriger macht, qualifizierte Bewerber*innen zu finden, unabhängig von ihrer Größe. Viele produzierende mittelständische Unternehmen haben ihren Standort auf dem Land. Keine 1A-Lage und kein gutes Argument für junge Menschen, die vielleicht nicht mobil sind.

Auszubildende finden aber wo?

Auf die Plätze, fertig, los! Häufig werden wir als Werbeagentur zu spät gerufen. Auch wir können nicht innerhalb von wenigen Wochen oder sogar Tagen neue Mitarbeitende und schon gar nicht Auszubildende akquirieren.

Gerade der Berufswunsch eines Teenagers entwickelt sich über Jahre. Außerdem formt oder festigt sich dieser Wunsch nur selten über Marketing, sonder eher über Empfehlungen von Verwandten, Freunden oder die Schule. Aber wo sich unsere zukünftigen Auszubildenden bewerben, darauf haben wir durchaus Einfluss. :)
Und diese Verantwortung sollten wir mit Strategie, Stil und Selbstbewusstsein rocken!

Social Media

Wo hängen die coolen Kids ab? (Hoffentlich ließt diesen Satz keiner aus der Gen-Z, die finden das bestimmt „Cringe“.)
Genau, auf Instagram, TikTok und Co.! Nutzen Sie diese Plattformen, um Ihr Unternehmen ins Rampenlicht zu rücken. Mit regelmäßigen Posts und Stories können Sie zeigen, warum Ihr Unternehmen der place-to-be für Auszubildende ist. Also, worauf warten Sie noch? Schnappen Sie sich Ihr Smartphone und zeigen der Welt, das bei Ihnen die Party abgeht! 
Und wenn Sie nicht wissen wie Sie damit beginnen sollen, empfehle ich unseren Social Media Workshop: InstAzubis :)

Workshop Generation Z als Mitarbeitende

Karrierewebseite

Ihre spezielle Karriereseite oder zumindest der Karrierebereich auf Ihrer Unternehmswebseite ist Ihr Aushängeschild! Lassen Sie es strahlen und zeigen potenziellen Bewerbenden, warum sie gerade bei Ihrem Unternehmen durchstarten sollten. Zeigen Sie der Welt, was Sie einzigartig macht und warum Ihr Team das beste ist! Listen Sie alle Benefits auf, die Sie bieten, zeigen Sie Bilder von den letzten Teamevents und stellen Sie ehemalige Auszubildende und deren Arbeitsplätze vor. Zeigen Sie Gesicht.

Content Marketing

Storytelling ist angesagt! Mit Blog-Artikeln, Videos und Podcasts können Sie die Herzen der jungen Menschen im Sturm erobern. Zeigen Sie, was Sie besonders macht und warum sie gerade in Ihrem Unternehmen richtig sind.
 

TIPP: Nutzen Sie als Models Ihre aktuellen Azubis. Menschen vergleichen sich gerne – was wäre demnach besser als von anderen Einblicke zu gewinnen, die vor kurzem noch in ähnlichen Situationen waren.

Karrieremessen und Events

Zeit, Ihr Unternehmen in Szene zu setzen! Bauen Sie Ihren Stand auf, verteilen Flyer und zeigen, warum Sie die Crème de la Crème der Ausbildungsbetriebe sind. Lernen Sie die Bewerbenden persönlich kennen und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Die Bühne gehört Ihnen – also lassen Sie es krachen! Bzw. überlassen Sie auch hier die Bühne Ihren aktuellen Auszubildenden. So ist die Hürde für die neuen Auszubildenden geringer, als sich mit “alten Knackern” zu unterhalten – und ja, ich meine damit bereits Menschen über 30 Jahre.

Give-Aways: Gerne werden auf solchen Messen Dinge mit Logos verteilt. Bitte lassen Sie für diese Gelegenheiten keine Süßigkeiten produzieren. Setzen Sie auf langfristige Geschenke. Bei einer Süßigkeit wird die Verpackung mit dem Logo aufgerissen, landet im Müll und hat somit keinen bleibenden Effekt für Sie.

Infoveranstaltungen und Schulbesuche

Zeigen Sie den Schülern und Schülerinnen, was in Ihnen steckt! Organisieren Sie Infoabende an Schulen (häufig gibt es hier auch Initiativen von regionalen Wirtschaftsförderungen) oder laden Sie die Schüler*innen direkt in Ihren Betrieb ein. Beantworten Sie Fragen, teilen Sie Wissen und überzeugen sie davon, dass bei Ihnen die Zukunft wartet. Es ist Ihre Chance, also nutzt Sie sie!

Empfehlungen

Setzen Sie unbedingt auf Empfehlungsmarketing. Bedeutet: Geben Sie allen Ihren Mitarbeitenden den monetären Anreiz Ihr Unternehmen im Bekanntenumfeld zu empfehlen. Thematisieren Sie dies kontinuierlich, denn auch wenn Sie bereits ein Top-Arbeitgebender sind und Ihre Mitarbeitenden eigentlich bei jeder Gelegenheit über Ihr Unternehmen und ihre Jobs schwärmen müssten, geschieht dies nicht täglich. Aus meiner Erfahrung im Mittelstand liegt eine Kopfprämie übrigens zwischen 500 bis 2.500 Euro.

Fazit

Das Finden neuer Auszubildenden ist kein Sprint, sondern eher ein Marathon. Sie arbeiten jedoch in einem mittelständischen Unternehmen und solche Unternehmen haben Möglichkeiten, die Konzerne nicht aufwarten können, wie zum Beispiel schnelle und hemdsärmelige Entscheidungen zu treffen.

Lassen Sie sich nicht von den Herausforderungen abschrecken! Setzen Sie auf Ihre Stärken, zeigen Sie Selbstbewusstsein und gehen Sie mutig voran.
Und falls Sie sich einen ebenso hemdsärmeligen Begleiter wünschen, wir unterstützen Sie gerne dabei.

Also, worauf warten Sie noch?

René von der Haar

Autor René von der Haar – vermittelt, als mittlerweile selber “alter Knacker”, mittelständischen Unternehmen Strategien zum Finden von Azubis.

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